Kompetenzstufenentwicklung oder auch die 4 Stufen des Lernens

Das Modell wurde in den 70er Jahren von Noel Burch entwickelt und heißt bei ihm „four stages for learning any new skill“. Dabei geht es nicht um das Lernen an sich, sondern um den Status eines Lernenden. Dieser Status verändert sich im Laufe der Zeit, und das hat Folgen.

In den (NLP) Ausbildungen und Trainings erleben wir immer wieder die Entwicklungen der Teilnehmenden und die damit verbundenen Stufensprünge. Lernen findet in einem Kreislauf statt. Bei jeder neuen Technik, die wir vermitteln, sind die Teilnehmenden zu Beginn immer auf der untersten Stufe. In der Practitioner-Ausbildung erlangen die Teilnehmenden nach einiger Zeit eine unbewusste Kompetenz in bestimmten Bereichen. Dies wird immer dann sehr deutlich, wenn wir sie zum ersten Mal „frei“, d.h. ohne Formatvorgabe, coachen lassen. Erst auf Nachfrage und mit Hinweisen können sie benennen, welche NLP Inhalte sie genutzt haben.

Doch nun zu den 4 Stufen

Unbewusste Inkompetenz

Man weiß etwas nicht UND man weiß nicht, dass man es nicht weiß. Das ist kein philosophischer Aspekt (Ich weiß, dass ich nicht weiß), sondern es ist so.

Bevor Du das Wort NLP zum ersten Mal gehört hast, wusstest Du nicht einmal, dass es existiert und Du hattest keine Ahnung, wie es funktioniert.

Es gibt kein Wissen über ein bestimmtes Thema oder eine Fähigkeit und daher auch kein Bedürfnis, es zu lernen. Es geht mit einem Gefühl der Zufriedenheit einher, da es kein fehlendes Wissen, keine unbefriedigten Bedürfnisse etc. gibt. Bei unbewusster Inkompetenz handeln Menschen auch intuitiv falsch. Intuition setzt Wissen und Erfahrung voraus.

Bewusste Inkompetenz

Man beginnt etwas Neues zu lernen und entdeckt seine Inkompetenz. Eine neue Welt tut sich auf und Du beginnst zu verstehen, was alles möglich ist.

Der Aufbau von Rapport klappt noch nicht so richtig, es gibt so viele Dinge zu beachten und immer ist etwas falsch oder fehlt etwas.

In dieser Phase können Gefühle wie Frustration, Unzufriedenheit oder Unsicherheit auftreten, weil man merkt, dass man etwas nicht weiß oder nicht kann. Diese Gefühle können motivierend sein, etwas zu lernen und sich zu verbessern. Lernen kann sehr anstrengend sein. Lernende können ihr Verhalten nicht analysieren.

Bewusste Kompetenz

Du hast dir Wissen und Fertigkeiten angeeignet und verstehst, wie es funktioniert. Aber du kannst noch nicht flüssig und sicher handeln, sondern brauchst Zeit und Konzentration, um das Gelernte anzuwenden.

Die ersten Übungen in NLP gelingen gut und erfordern noch volle Konzentration. Du kannst gerne noch einmal auf den Zettel oder auf C schauen.

In dieser Phase können Gefühle von Anstrengung, Konzentration und Fokussierung auftreten, die sich auch mit Freude über den Fortschritt und das Erreichte mischen können. Es entsteht Selbstvertrauen. Eigene Lösungen entstehen und Zusammenhänge werden erkannt. Mit bewusster Kompetenz ist man in der Lage, das eigene Handeln zu analysieren.

Unbewusste Kompetenz

Die neue Kompetenz ist erworben und zur Gewohnheit geworden. Man hat die Fertigkeiten und das Wissen so verinnerlicht, dass man sie ohne bewusste Anstrengung anwenden kann. Es fühlt sich wie eine zweite Natur an und man handelt automatisch und instinktiv.

Das neue NLP-Format wird zur Gewohnheit, läuft automatisch ab und die Aufmerksamkeit ist frei für andere Dinge.

Es können Gefühle der Leichtigkeit, des Selbstvertrauens, der Sicherheit und der Zufriedenheit entstehen, da man das Gelernte automatisch anwenden kann, ohne darüber nachdenken zu müssen. Diese Gefühle können auch mit Stolz und Erfolgserlebnissen verbunden sein. Man ist in der Lage, intuitiv richtig zu handeln, hat aber Schwierigkeiten, das eigene Handeln zu analysieren.

Stufe 5 – Meisterschaft (nach J. O’Connor)

Die Fähigkeit ist sehr effizient und in der Ausführung wunderbar anzuschauen, alles fließt.

Das neue NLP-Format wird im Flow ausgeführt. Von außen sieht es einfach aus

Meisterschaft geht über die unbewusste Kompetenz hinaus, eine Stufe der kreativen Innovation oder der meisterhaften Anwendung. Auf dieser Stufe ist die Person in der Lage, die erlernten Techniken und Fähigkeiten auf neue und kreative Weise anzuwenden. Sie kann diese Fähigkeiten in verschiedenen Kontexten und Situationen anwenden, um neue Lösungen zu finden oder neue Probleme zu lösen. Die Person ist auch in der Lage, andere in diesen Fähigkeiten zu unterrichten und zu inspirieren.

Die Fähigkeiten und Techniken werden kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt. Diese Stufe ist mit einem hohen Maß an Selbstvertrauen und Selbstsicherheit verbunden. Sie ist auch die Voraussetzung für das Unterrichten. Hier geht die Fähigkeit, das eigene Verhalten zu analysieren, Hand in Hand mit der Fähigkeit, unbewusst zu handeln. D.h. der Trainer kann unbewusst durch eine Übung führen UND hinterher erklären, was er getan hat.

Noch zwei Hinweise

Verlernen geht von 4 nach 2

Wiederlernen geht von 2 nach 4, mit mehr Wahlmöglichkeiten.

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